25.01.2010

Ein wärmendes Chicken Dal mit Beilagen.

Ein indischer Hühnchen-Linsen-Eintopf, der mit seinen überwiegend wärmenden Gewürzen (Kardamom, Königskümmel, Fenchel) sehr schön in die kalte Jahreszeit passt.

Mit den folgenden Mengenangaben und entsprechenden Beilagen - ich nehme dazu gerne grüne Erbsen, Spinat mit Feta und etwas Minz-Raita zusammen mit Nan-Brot und/oder Basmatireis - macht er etwa 6 Leute richtig satt. Die Gewürze gibt es in jedem besseren indischen, pakistanischen oder türkischen Lebensmittelladen für wenig Geld.

  • 1 Brathühnchen, etwa 1400g - gefroren oder frisch, ohne Innereien
  • 3 große Zwiebeln
  • 500g rote Linsen
  • 2 Möhren
  • Selleriegrün oder 1/4 Sellerieknolle
  • 1 Dose Tomaten (420ml)
  • 1 Dose Kokosmilch
  • 4 rote oder grüne Chilis
  • etwa 3cm frischen Ingwer
  • 5 große Knoblauchzehen
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 grüne Kardamonkapseln
  • 3 schwarze Kardamomkapseln
  • 10-20 Curryblättchen, frisch oder getrocknet
  • 3 EL Koriandersamen
  • 1 EL Kreuzkümmel
  • 1 EL Königskümmel
  • 1 TL schwarze Senfsaat
  • 1 TL Garam Masala
  • 1 TL Zwiebelsamen
  • 1 TL schwarzen Sesam
  • etwa 5cm Zimtstange
  • 1 TL Fenchelsamen
  • schwarzer Pfeffer
  • Salz
  • Tomatenmark
  • Öl

Für den Spinat mit Feta:

  • 400g Blattspinat, frisch oder gefroren
  • 1 Knoblauchzehe, kleingeschnitten
  • 1/2 kleinere Zwiebel
  • 125g Feta
  • Salz

Für die Minz-Raita:

  • 200g Naturjoghurt
  • 2 TL getrocknete Nane-Minze
  • 1 Msp. Salz

Für die Erbsen:

  • 500g gefrorene Erbsen
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Butter
  • frische Blattpetersilie

Ok, beginnen wir mit dem Hühnchen - in einem großen Topf wird das gefrorene oder frische Hühnchen zusammen mit den 2 gestückelten Möhren, einer geviertelten Zwiebel und dem Sellerie sowie Salz, grünem Kardamom und dem Lorbeer für etwa eine Stunde gekocht. Das Huhn sollte dabei nicht ganz von Wasser bedeckt sein, da wir nicht soviel Brühe brauchen. Was übrig ist - einfach einfrieren.

In der Zwischenzeit bereitet man die Gewürze vor: Aus den Knoblauchzehen, Chilis, Koriander, dem Kreuz- und dem Königskümmel, dem Garam Masala, Sesam, den Körnern aus den schwarzen Kardamom-Kapseln, Zwiebel- und Fenchelsamen und etwa 10 Pfefferkörnern bereitet man mit einem Stabmixer oder in der Küchenmaschine unter Zuhilfenahme des aus der Dose abgetropften Tomatensafts eine glatte Paste.

Nachdem sich das Hühnchenfleisch leicht von den Knochen lösen lässt, nimmt man das Huhn heraus und lässt es abkühlen. Nun gießt man die Brühe in einen 2. Topf durch ein Sieb ab und reinigt den großen Topf. Diesen brauchen wir nämlich für unser Dal.

In den großen Topf geben wir jetzt Öl (der Boden muss knapp bedeckt sein) und die 2 kleingeschnittenen Zwiebeln hinein. Bei mittlerer Hitze lassen wir die Zwiebeln, die Senfsaat und die Zimtstange 10min dünsten, die Zwiebeln dürfen aber nicht bräunen. Anschließend geben wir die Gewürzpaste zu den Zwiebeln und lassen sie nun bei starker Hitze und unter Rühren für mindestens 10min anbraten, so dass sich das Aroma aus den Gewürzen gut entfalten kann. Danach kommen die Dosentomaten dazu, die im Topf dann mit dem Kochlöffel zerteilt und verrührt werden. Nach 2-3min gießen wir nun mit der Hühnerbrühe auf - aber lieber ersteinmal zuwenig, nachgießen kann man immer noch. Man stellt jetzt auf mittlere Hitze zurück. In die Brühe gibt man nun die roten Linsen hinein, die darin schon bald aufquellen und das ganze schön sämig machen. Rühren nicht vergessen, es brennt sonst schnell an.

Nun schneidet man den Ingwer in dünne Scheiben und die wiederum in ganz schmale Fäden, die man jetzt zu den Linsen gibt. Auch die Kokosmilch kommt nun dazu. Das Hühnchenfleisch löst man anschließend von Haut und Knochen und gibt es in nicht zu kleine Stücke geschnitten in den Topf dazu, so dass es einfach kurz nochmal mit heiß wird.

Nun schmeckt man mit Salz oder Fischsauce sowie 2-3EL Tomatenmark ab. Wenn das Dal zu fest wird, kann man etwas Brühe dazugießen, gleichfalls wenn es einem zu scharf sein sollte.

Beilagen:

Die Erbsen müssen nur etwa 2min im Salz- und Zuckerwasser aufkochen, dann sind sie "durch" und werden abgegossen, nochmal mit der Butter durchgeschwenkt und zusammen mit der Blattpetersilie in einer Schüssel serviert.

Der Blattspinat muss auch nur kurz zusammen mit der kleingeschnittenen Zwiebel und der Knoblauchzehe im Salzwasser aufwallen, bevor man ihn abgießt und den in Würfelchen geschnittenen Feta untermischt. Auch er kommt in eine Schüssel.

Und die Raita geht am einfachsten: Den Joghurt kurz mit einer Gabel durchrühren, falls er fest ist (besonders bei türkischem oder griechischen Joghurt), dann die Nane-Minze und die Messerspitze Salz dazu, umrühren, fertig.

Wenn die Linsen des Chicken Dals weich genug sind (geht schnell, 10-12min), kann man es servieren. Je nach Konsistenz des Dals eignet sich das Nan-Brot oder eben eine Schüssel Reis besser dazu.

23.01.2010

Bunte Brat(s)kartoffeln mit Matjes und Dillremoulade.

Ein typisches Montagsessen, wenn man nämlich vom Vortag (glücklicherweise) mal wieder einen Haufen Salzkartoffeln übrig hat.

Am liebsten esse ich den Sylter Aalrauch-Matjes von Gosch, der frische aus der Nordsee-Filiale oder eben den ganz frischen holländischen Matjes vom Markt.

Für 3-4 Portionen braucht man:

  • 500g Matjes - also mindestens ein doppeltes Filet für jeden
  • 750g-1000g gekochte Salzkartoffeln, am besten vom Vortag
  • 100g-150g Bauchspeck in kleinen Würfeln
  • 2 frische Möhren, kleingeschnitten
  • eine Hand voll grüner Bohnen oder Erbsenschoten
  • 3 Lauchzwiebeln, kleingeschnitten
  • 1/4 Sellerieknolle, ebenfalls kleingeschnitten
  • 1-2 rote Paprika, - man ahnt es - ebenfalls kleingeschnitten
  • 1 Knoblauchzehe, in Salz gedrückt oder klein-ha!-gestiftelt
  • Salz, Pfeffer
  • gemahlener Kümmel
  • ein Schuß asiatische Fischsauce

Für die Remoulade:

  • 1 Becher Schmand (200-250g) oder Creme fraiche
  • 3 größere saure Gurken (Spreewälder oder Hainich) oder etwa 150g Senfgurken, winzig kleingeschnitten
  • eine halbe Tasse Gurkenwasser
  • eine winzig kleingeschnittene Schalotte oder kleine Zwiebel
  • 1 TL Born-Senf
  • etwas Zitronensaft
  • 1/2 TL Zucker
  • 2 EL kleingehackter Dill oder 2 EL einer der gefrorenen 8-Kräuter-Mischungen (iglo oder Frosta z.B.)

Man bereitet am besten zuerst die Remoulade vor, denn die kann ruhig etwas durchziehen, während wir an den Bratskartoffeln werkeln: Die Zutaten werden vorsichtig zusammengerührt, so dass sich eine dickflüssige Remoulade ergibt. Sollte es zu dünn werden, einfach noch etwas Schmand oder Saure Sahne dazugießen.

Danach die Bratskartoffeln - das hier sonst absolut unrichtige Fugen-"s" steht ja bekanntlich für Speck.

Eine große, flache Pfanne wird erhitzt, hinein kommt etwas Olivenöl, in dem sich dann nach kurzer Zeit auch schon die Bauchspeckwürfel aufhalten dürfen. Wenn die Dinger klein und knusprig sind, kommen nun die Selleriestreifen und den Bohnen dazu, nach einer kurzen Weile machen sie dann Bekanntschaft mit den Möhrenstückchen und dem Knoblauch. Die halbwegs dick geschnittenen Salzkartoffeln fügt man jetzt vorsichtig mit dazu, ebenso die dünn geschnittenen Frühlingszwiebelfragmente. Das ganze rührt man jetzt vorzugsweise nicht mehr mit einem Holzlöffel, sondern wendet die Kartoffelscheiben mit etwas Schwung in der Pfanne. Keine Angst, je nach Steilheit des Pfannenrands geht das zwischen einfach und ganz einfach.

Die Kartoffeln dürfen bei großer Hitze ruhig etwas knusprig werden, bevor man dann den Genmüsepaprika und ggf. die Erbsenschoten dazugibt. Das ganze schmeckt man nun mit einer Messerspitze Kümmel, etwas schwarzem Pfeffer und ein paar Spritzern der Fischsauce (oder eben Salz) ab. Wichtig ist, dass das Gemüse vor dem Servieren noch Farbe und etwas Biss hat.

Auf den Teller legt man nun das Matjesfilet und drapiert die Bratkartoffeln schön herum, so dass es eben nach etwas aussieht. Matsch kann ja sonst jeder.

Die Remoulade kann man nun entweder auf dem Matjes verteilen (wäre bei feinem Matjes aber zu schade) oder man tränkt damit die Bratkartoffeln.

Wer partout keinen Matjes mag, ersetzt den eben mit Sülze. Wer die nicht mag, nimmt 2-3 Spiegeleier. Oder ein Stück gebackener Leberkäs - und lässt natürlich dann die Remoulade weg, oder ein gebackener Camenbert oder Feta.

Und wenn der Kopf partout auf "anders" gepolt ist, tut es natürlich auch ein vor Fett triefendes Stück panierten Tofu, von dem man ja weiß, dass es sich nur zum Schnitzen einer Tofumaske eignet... ;)

Linsensuppe mal anders.

Linsensuppe sieht ja durch die bei uns traditionell verwendeten Linsensorte immer ziemlich dunkel aus - hell- bis dunkelbraun, nicht so 100% optisch ansprechend. Besonders eklig sind die Dosensuppen, die gar mal ins Grau umschlagen und genauso schmecken.

Dabei gibt es viele verschiedene Linsensorten, die wesentlich leckerer aussehen und sich geschmacklich nicht von den üblichen Teller-Linsen unterscheiden. In normalen Supermärkten kann man z.B. die roten Linsen kaufen. Diese sind bereits geschält, zerkochen also schneller und liegen nicht gar so schwer im Magen.

Das folgende Rezept für eine Rote Linsensuppe (in Wahrheit ist sie gelb) ist ganz einfach zubereitet, sieht mit dem Gemüse und dem hellroten Kassler richtig frisch aus und besitzt trotzdem den leckeren Geschmack von Muttis Linsensuppe. Durch das verwendete, recht magere Kasslerkotelettstück ist es auch nicht so extrem schwer.

Für einen Topf (3-4l, 6-8 Portionen) benötigt man:

  • 2l Fleischbrühe (echte selbstgemachte, nicht diesen Industriemüll)
  • 1,5kg Kasslerkotelettstück mit  Knochen
  • 500g rote Linsen
  • 750g Suppengemüse (gefroren oder frisch geschnippelt - Lauch, Möhren, Sellerie, Kohlrabi, Petersilienwurzel)
  • 500g Salzkartoffeln vom Vortag
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • Sambal Oelek
  • 1 TL Zucker
  • ggf. etwas würzigen Essig

Falls man keine Fleischbrühe zur Hand hat (bspw. von einem Tafelspitz übriggeblieben), kann man sie in etwa anderthalb Stunden zubereiten: 1kg Rindermarkknochen, ein schönes Stück Kochfleisch wie z.B. Beinscheibe, 1 große Zwiebel, 3 große Möhren, ein ganzes Selleriegrün oder 1/4 Sellerieknolle zusammen mit Salz und Pfeffer auskochen.

Die Fleischbrühe füllt man in einen großen Topf und gibt das ausgelöste und grob zerteilte Kassler inkl. des Knochens dazu. Das Kassler sollte bis oben hin bedeckt sein, ggf. schüttet man etwas Wasser nach. Die Kochzeit dafür beträgt etwa eine Stunde, bis das Kassler halt gar ist und sich leicht vom Knochen lösen lässt. Das Fleisch und den Knochen entnimmt man und schneidet es klein bzw. popelt die Fleischstücke mit einem kleinen Messer vom Knochen.

In die kochende Brühe gibt man nun die roten Linsen und lässt sie einmal stark aufwallen, bevor man den Herd auf mittlere Hitze zurückschaltet. Nach etwa 10min gibt man das feingeschnittene Suppengemüse, die kleingeschnittenen Kartoffelstückchen, etwa 1TL Sambal Oelek und 1TL Zucker dazu. Zwischendrin das Rühren nicht vergessen, weil es sonst gerne anbrennt. Das Gemüse braucht etwa 10min, bis es gar ist, aber noch eine appetitliche Farbe hat. Das kleingeschnittene Fleisch kommt kurz vor Ende wieder dazu, anschließend schmeckt man noch mit etwas Salz oder Sojasoße und Schwarzem Pfeffer bzw. Sambal ab.

Wer sich die Suppe etwas säuern will, kann noch einen milden, aber würzigen Essig hinzufügen - oder besser mit auf den Tisch stellen, denn jeder hat da individuelle Vorlieben.

Mit etwas frischer Petersilie oder Kerbel bestreut sieht dann unsere Rote Linsensuppe gar nicht mehr nach dem fiesen grau-braunen Matsch aus der Kantine aus, der ja eigentlich nur eine Ausrede ist, um endlich mal wieder eine leckere Bockwurst zu essen :)