08.09.2010

Rinderbrust mit Meerrettich.

Gerade jetzt, zu Beginn der kälteren Tage ein ideales Gericht, mit dem man mal die Atemwege so richtig frei bekommt :) Dazu ist es sehr einfach zuzubereiten und erfordert nicht viel Zeit am Herd.
Ein weiterer Vorteil: Man bekommt eine gute Rinderbrühe, die man am Folgetag z.B. für eine gute Kartoffelsuppe, Linsensuppe oder Bohnensuppe verwenden kann.
Für 4-6 Personen:
  • mind. 1,5kg Rinderbrust (oder anderes, aber nicht zu fettes Kochfleisch), alternativ Tafelspitz oder das Bürgermeisterstück
  • 4 Rindermarkknochen
  • 300g-400g Spreewälder Gemüsemeerrettich im Glas od. ein paar EL frisch geriebenen Meerrettich
  • 3 große Zwiebeln
  • 4 Möhren
  • das Grün eines Selleries od. 1/4-1/2 Selleriekopf
  • Salz
  • Schwarzer Pfeffer
  • 2 EL feines Weizenmehl (Typ 405) od. Stärke
  • 1 EL Schmand
  • 1 TL Zucker
  • 1/2 Zitrone

Die Rinderbrust und die Knochen setzt man in einem großen Topf mit 3-4l kaltem Wasser (Fleisch und Gemüse müssen bedeckt sein) auf den Herd und fügt etwa 2 TL Salz, ein paar Pfefferkörner, zwei geschälte und halbierte Zwiebeln, die geputzten und grob zerteilten Möhren sowie das Selleriegrün dazu. Man lässt das jetzt mindestens 2 Stunden kochen, damit das Fleisch angenehm weich wird. Wer gerne eine dunklere und kräftigere Brühe haben möchte oder “bessere” Fleischstücke wie Tafelspitz benutzt, brät die gesalzten und gepfefferten Fleischstücke vor dem Kochen einfach in etwas heißem Öl an.

In der Zwischenzeit kann man sich z.B. um die Beilage kümmern - am besten passen Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln dazu.
Nachdem das Fleisch mit einer Gabel oder Fleischgabel leicht durchstechbar ist, beginnt man mit der Zubereitung der Meerrettichsoße. Man schält die übriggebliebene Zwiebel, schneidet sie in sehr kleine Würfelchen und gibt sie zusammen mit etwas Butter, Öl oder dem Fett des Rindermarks in einen nicht zu kleinen Topf. Bei mittlerer Hitze lässt man die Zwiebelstückchen mindestens 5min anschwitzen, aber ohne dass sie dabei braun werden. Nun gibt man die 2 EL Mehl dazu, verrührt sie mit einem Schneebesen und lässt sie schön zusammenklumpen. Während man mit der einen Hand weiterrührt, nimmt man mit der anderen eine Schöpfkelle und fügt nun die klare Rinderbrühe direkt aus dem anderen Topf dazu. Dabei immer erst gut verrühren, erst dann die nächste Kelle dazugeben. Nach etwa 10-12 Kellen sollte nun die richtige Soßenkonsistenz erreicht sein - wer es dünnflüssiger mag, kann ja noch weitermachen. Die Soße schmeckt man nun mit etwas Salz, einem TL Zucker und ein 1-2 TL Zitronensaft ab, für einen schöneren Anblick kann man noch 2-3 EL Schmand (Sauerrahm) dazugeben. Erst ganz kurz vor dem Servieren fügt man den Gemüsemeerrettich aus den 3-4 Gläschen dazu, denn er verliert durch die Hitze sehr schnell sein scharfes Aroma.
Das Rindfleisch nimmt man nun aus der Brühe, lässt es abtropfen und schneidet mit einem scharfen Messer in nicht zu dicke Scheiben und richtet sie z.B. fächerförmig auf dem Eßteller an. Wenn das Fleisch nicht so dekorativ aussehen sollte, kann man es natürlich auch in kleine bis mittlere Stückchen schneiden und sie gleich mit in die Soße geben.
Dazu reicht man am besten einfache Salzkartoffeln - möglichst stärkereich und weichkochend - und auf das gesamte drapiert man nun nicht zuwenig der Soße. Als Garnierung vielleicht noch etwas frische Blattpetersilie, Schnittlauch, Frühlingszwiebel oder frische Meerrettich-Fäden (ideal dafür: Steirischer Kren aus dem Glas) - fertig.
Die bei diesem Gericht verbleibende Rinderbrühe (2-3l) und ggf. auch das restliche Rindfleisch kann man ja am nächsten Tag z.B. mit etwa 1kg Kartoffeln, etwas frischem Suppengemüse und ein paar, kurz vor Schluss dazugelegten Bockwürsten zu einer ordentlichen Kartoffelsuppe verarbeiten. Oder man friert die klare Brühe ein - die braucht man schließlich immer mal.

22.08.2010

In Butter gebratener Ostseezander.

Letztens verbrachten wir eine schöne Woche in Heringsdorf auf Usedom - frischer Fisch aus dem Achterwasser und aus der Ostsee gehört da einfach dazu.
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Da sich aber viele Restaurants dort scheinbar abgesprochen haben, zu Zander eine Zitronensauce zu reichen, die ganz offensichtlich aus dem Industrie-Hollaindaise-Mist von Th*my und etwas Zitronensaft zusammengerührt wurde, habe ich die Sache trotz einfachster Bedingungen in der Ferienwohnung einfach selbst in die Hand genommen:
  • 2 große Zanderfilets (je 300g) - bspw. vom Fischhändler in Heringsdorf, ein blauer Wagen - "Gutsmann" o.ä.- vor dem Edeka/Aldi in Heringsdorf, 17,90€/kg sind jedenfalls ein prima Preis
  • 2 Zucchini
  • 3 Paprika - rot, grün, gelb
  • oder alternativ Zuckererbsenschoten, Möhren, Kohlrabi, meinetwegen auch Pfifferlinge
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 2 Chilischoten
  • 1 Zitrone
  • 150g Butter
  • Salz
  • nach Wunsch Kräuter wie Dill, Rosmarin o.ä. - was man im Supermarkt oder in den Kräutergärten der Nachbarn eben so "organisieren" kann ;)
  • Als Beilage: Basmatireis
Da die Ferienwohnung wie schon erwähnt nur eine rudimentäre Küchenausstattung hatte - 2 Kochplatten, eine kleine, eine große Pfanne, 1 Stielkasseroll, stumpfes Chinamesser-Supermarkt-Set und ich auch nicht unnötig Öl usw. einkaufen wollte, musste ich eben etwas mit der vom Frühstück vorhandenen Butter improvisieren. Zubereitungszweit etwa 20-25min inkl. Vorbereitung.
Den Reis (ohne Kochbeutel) spült man 2-3mal mit Wasser durch, damit sich das anhaftende Reismehl löst. Man bedeckt ihn danach doppelt so hoch mit leicht gesalzenem Wasser und bringt ihn zum Kochen. Wenn er einmal kocht, auf kleinste Stufe stellen, nicht abdecken und ca. 10-15min weiter ziehen lassen, bis das Wasser komplett aufgesogen wurde.
Das Gemüse putzt man, schneidet es klein und brät es in der noch nicht braunen Butter an. Die kleingeschnittene Frühlingszwiebel und die Chilischoten kann man dabei vorher oder nachher mit dazugeben, ganz nach Schärfewunsch, ebenso das "gemauste" Rosmarin. Das Gemüse ist nach einigem Wenden nach 8-10min knackig, aber gar.
Die Zanderfilets (vom Händler schon geschuppt und ohne die teils sehr derbe Haut) wäscht man kurz ab, tupft sie trocken und brät sie in der gerade zerlaufenden Rest-Butter (mind. 100g) für 6-7min zuerst auf der Hautseite an und wendet sie danach vorsichtig und salzt die nun obenliegende Seite. Jetzt braucht der Fisch noch etwa 5min auf mittlerer Hitze, kann auch gerne mit einem Deckel oder Alufolie abgedeckt werden und wird erst kurz vor dem Anrichten mit Dillspitzen o.ä. gewürzt.
Auf dem Teller drapiert man nun Reis, Gemüse und Fisch, bestreut es vielleicht noch mit etwas Lauch der Frühlingszwiebeln und legt die in 6-8 Segmente (nicht Scheiben, die kann man nur doof ausdrücken) geschnittene Zitrone auf einem kleinen-Tellerchen mit bei. Die restlichen Zitronenschnitze kann man prima in einem abschließenden Ceylon-Tee verwenden.