01.12.2011

Markklößchensuppe.

Ich gebe es ja zu – es gibt wirklich wärmere Plätzchen, als beim Schlittenhunderennen sechs Stunden an der Rennpiste zu stehen und das Rennen zu fotografieren. Da mag es zwar drinnen etwa 40°C wärmer sein, aber eben nicht so schön :)

schlittenhunderennen

Wenn man also so bei 50cm Schneetiefe entlang der Piste in seinen verschiedenen Fotografenlöchern herumstapft, braucht man etwas, was auch von innen warm hält. Der Glühwein aus Thermoskannen, der von und mit den freiwilligen Rennhelfern geteilt wird, ist schonmal ein guter Anfang, aber am besten wärmt der Inhalt der zweiten Thermoskanne: Eine heiße Rinderbrühe mit Markklößchen.

Für etwa 2 Thermoskannenfüllungen (oder etwa 6x Vorsuppe):

  • 1,5kg Rindermarkknochen
  • wer das Aroma mag: 1 schönes Stück Ochsenschwanz
  • 2 große Zwiebeln
  • 1/4- 1/2 Selleriekopf
  • 3 große Möhren
  • 1 Petersilienwurzel oder ein Sträußchen Schnittpetersilie
  • nach Belieben 2-3 Guindillas (getrocknete rote Chilis, sehr scharf)
  • Salz
  • 1 Ei
  • 2 eingeweichte alte Semmeln
  • 150-200g Semmelbrösel
  • geriebene Muskatnuss
  • nach Belieben Sherry oder Portwein

In einem großen Suppentopf brät man, ggf. mit etwas Fett als “Kontaktmittel”, zuerst einmal die Markknochen beidseitig für je 5min scharf an, so dass sich das Fett aus dem Mark langsam zu lösen beginnt. Ebenso verfährt man mit dem Stück Ochsenschwanz, dass nach dem Anbraten wirklich knusprig sein muss. Anschließend fügt man die grob gewürfelte Zwiebeln dazu, die ruhig auch etwas Farbe bekommen können – aus ihnen entsteht dann auch die leicht dunkle Farbe der Brühe. Nun kommen noch die Möhren-, Petersilienwurzel- und Selleriestückchen sowie Salz und die Chilis dazu, das Ganze wird mit etwa 2,5-3l Wasser aufgegossen. Nachdem die Brühe etwa 90min geköchelt hat, fischt man die Knochen heraus und gießt den Rest durch ein engmaschiges Sieb.

Aus den Markknochen puhlt man das Rindermark heraus (vorsichtig, es dürfen keine Knochensplitter dabei sein), das man umgehend in eine kleines Stielkasserolle gibt und dort mit einem Schneebesen kleindrückt und für etwa 5min ausbrät. Man nimmt die Kasserolle vom Herd und schlägt den Inhalt mit dem Schneebesen etwas schaumig. Nun gibt man die gut ausgedrückte eingeweichte Semmel und die Semmelbrösel dazu und reibt etwas frische Muskatnuss dazu. Damit die Klößchen nicht ihre Konsistenz verlieren, schlägt man ein Ei in den nicht mehr heißen Klößchenteig. Alles gut verrühren, ggf. mit Salz abschmecken; wer mag, kann auch noch gehackte Petersilie mit unterrühren. Mit einem Teelöffel oder einfach 2 nassen Fingern formt man jetzt daraus die Markklößchen – vom Durchmesser her etwa wie ein 1- oder 2€-Stück. Die Klößchen lässt man anschließend etwa 4-5min an der Luft abtrocknen.

Unterdessen kocht man die abgegossene und vom Großteil des Fetts befreiten (einfach mit dem Schöpflöffel abschöpfen) Brühe erneut auf und fügt einen Schuss Sherry, Portwein oder eben Rotwein dazu. Danach wirft man die Klößchen vorsichtig in die auf geringster Stufe ziehende Brühe und lässt sie noch etwa 5min darin.

Die Suppenteller- oder Schüsseln mit etwas Petersilie auskleiden, die Suppe hinein - fertig. Und Papa oder Opa bekommt das Stück Ochsenschwanz (10min vor dem Servieren nochmal unter den Grill legen) zum Abknabbern ;)

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